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KDE SC 4.11 [Beitrag #1017] Do, 15 August 2013 12:37
Na'vi ist gerade offline  Na'vi
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Das KDE-Projekt hat Version 4.11 von KDE SC freigegeben. Version 4 der Desktopumgebung hat damit ihren Höhepunkt und Abschluss erreicht, der mit zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen garniert wird.

KDE SC 4.11 ist laut der Ankündigung die letzte Version auf Basis der Qt4-Bibliothek. Sie wird für mindestens zwei Jahre mit Updates versorgt, also weit über den Zeitpunkt hinaus, zu dem als Nachfolger KDE Frameworks 5 und Plasma Workspaces 2 zur Verfügung stehen, die auf Qt 5 beruhen.

KDE SC setzt sich aus der Oberfläche Plasma, die es in verschiedenen Varianten gibt, zahlreichen Anwendungen und der zugrundeliegenden Plattform zusammen. Die Verwendung von Qt Quick wurde in den Plasma-Workspaces 4.11 weiter erhöht. Plasma Quick, Erweiterungen von KDE für Qt Quick, ermöglicht eine tiefere Integration und leistungsfähigere Apps und Plasma-Komponenten. Eines der zentralen Plasma-Widgets, der Task-Manager, wurde in Plasma Quick vollständig neu geschrieben und von einigen früheren Fehlern befreit. Auch das Batterie-Widget wurde verbessert und kann nun Informationen über alle Batterien oder Akkus (auch beispielsweise die der Maus und der Tastatur) anzeigen. Die Batterie-Icons können zudem den Ladezustand detaillierter darstellen.

Das Kickoff-Menü zeigt neu installierte Anwendungen einige Tage lang an. Ferner wurde ein Konfigurations-Button in die Benachrichtigungen eingebaut, so dass man schnell die Einstellungen für bestimmte Typen von Benachrichtigungen ändern kann. Der Soundmixer KMix wurde beschleunigt und von Fehlern befreit. Außerdem unterstützt er jetzt die vollständige Medienplayer-Steuerung auf Basis des MPRIS2-Standards.

Experimentelle Unterstützung für Wayland wurde in KWin implementiert. Doch auch unter X11 soll KWin jetzt merklich besser laufen, da auf das XCB-Protokoll umgestellt wurde. Ferner profitierte KWin von einigen OpenGL-Verbesserungen. So kann es einen OpenGL 3.1 Core-Kontext anlegen, wo der Grafiktreiber dies unterstützt. Daneben wurden laut KDE-Projekt auch zahlreiche Optimierungen in KWin vorgenommen, die den CPU- und Speicherbedarf in OpenGL reduzieren. Einige Desktop-Effekte wurden nach JavaScript portiert, das nach Ansicht der Entwickler leichter wartbar ist. Es gibt außerdem eine Konfigurations-GUI, neue Animationen und Effekte und besseren Umgang mit mehreren Bildschirmen.

Die Monitor-Konfiguration in den Systemeinstellungen wurde durch das neue KScreen ersetzt. Dieses soll neue Bildschirme automatisch konfigurieren und sich manuelle Einstellungen merken. Es besitzt eine intuitive Oberfläche und ermöglicht es, die Monitore mit Drag and Drop umzuordnen. Die Web Shortcuts wurden weiter verbessert. Viele wurden auf verschlüsselte Verbindungen umgestellt und neue kamen hinzu. Auch das Hinzufügen von eigenen Web Shortcuts soll nun leichter sein.

Zahlreiche Neuerungen gab es in den KDE-Kernanwendungen. Der Dateimanager Dolphin kann große Ordner schneller und mit weniger Speicherverbrauch einlesen. Er lädt nun Dateien für die Vorschau nur noch für die Elemente, die gerade sichtbar sind, und reduziert damit die Festplatten- und CPU-Aktivität. Ein Mittelklick auf ein Archiv öffnet jetzt einen neuen Tab mit den Inhalten des Archivs.

Die KDE-PIM-Suite Kontact erhielt einen neuen, schnelleren Indexer für die Nepomuk-Daten und einen neuen Theme-Editor für E-Mail-Header. Bilder in E-Mails können nun leichter in der Größe geändert werden. Auch die Importfilter wurden verbessert, und es können nun Daten und Einstellungen von Trojita, einem auf Qt beruhenden IMAP-Client, importiert werden.

Das neue zeitverzögerte Senden ermöglicht es, den genauen Zeitpunkt des Absendens einer E-Mail zu definieren, optional mit Wiederholungen. Die Sieve-Filter-Unterstützung von KMail wurde verbessert. KMail versucht sich außerdem darin, betrügerische E-Mails zu erkennen. Die Benachrichtigung beim Eintreffen neuer Mails wurde verbessert, und der Blog-Editor Blogilo besitzt jetzt einen stark verbesserten auf QtWebKit beruhenden HTML-Editor.

Der Texteditor Kate wurde um einige Plugins erweitert, die die Sprachen Python (2 und 3), JavaScript und JQuery, Django und XML unterstützen. Zudem wurde eine Python-Konsole implementiert, die Informationen über eine offene Quellcode-Datei anzeigt. Weitere Verbesserungen an den Applikationen sind die Unterstützung von Schriften, die von rechts nach links geschrieben werden, in KTouch, eine Vorschau auf interessante astronomische Ereignisse in KStars, WebP-Unterstützung in Kolourpaint, konfigurierbare Review-Werkzeuge in Okular und einiges mehr.

Die KDE-Plattform 4.11 bringt in erster Linie Verbesserungen der semantischen Engine Nepomuk. Diese wurde nach Angaben der Entwickler massiv beschleunigt. Die Indizierung findet nun in zwei Stufen statt. Die erste wird unmittelbar ausgeführt und holt sich allgemeine Informationen wie den Dateityp und den Dateinamen. Die zweite extrahiert zusätzliche Informationen wie MP3-Tags und Ähnliches zu einem späteren Zeitpunkt. Die Darstellung der Metadaten soll nun viel schneller sein und das Backup und die Wiederherstellung wurden laut dem KDE-Projekt verbessert. Außerdem wurden neue Indexer für Dokumente im ODF- und DOCX-Format entwickelt. Ansonsten ist die Plattform seit Version 4.9 eingefroren.

KDE SC 4.11 ist in 54 Sprachen übersetzt und bringt neben all den Neuerungen auch zahlreiche Korrekturen mit. Der Download von KDE SC 4.11 ist von der KDE-Webseite möglich.

Quelle: Pro-Linux
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