Startseite » Tutorials: mit anderen teilen, was man gelernt hat » Tutorials » GRUB rescue > ... Und was nun?
GRUB rescue > ... Und was nun? [Beitrag #1084] |
Do, 29 August 2013 03:45 |
TUXI
Beiträge: 210 Registriert: Juli 2013
|
Senior Member |
|
|
Vorwort
An manchen Tagen hat man schon beim Aufstehen ein ungutes Gefühl. Man weiss nicht was es ist. Ausser einem. Und das genau: Es wird einen treffen! Unlängst gab es so einen Tag in meinem Leben. Beinahe wäre mir vor Schreck der dampfende Kaffee eingefroren. In der Kaffeetasse. Doch dann wurde alles gut. Wie es dazu kam? Davon will ich Euch erzählen.
Ereignis
Der Kaffee war verdammt gut. Gerade richtig zur heissen Musik aus der Stereoanlage. Beschwingt drückte ich den Einschalteknopf meines Netbooks. Doch statt dem Anmeldebildschirm hatte ich plötzlich einen schwarzen Monitor. Mit einer merkwürdigen Befehlszeile: grub rescue> Damit vermochte ich zunächst nichts anzufangen. Langsam dämmerte mir aber, dass GRUB involviert war. Denn wie sonst hätte es dazu kommen können, dass mein Netbook nicht startete? Nun möchte ich Euch aber nicht mehr länger auf die Folter spannen...
Lösung
Wenn man einen Teil vom Problem erkennt, befindet man sich schon auf halbem Weg zur Lösung. Mit einer Live CD von Linux wäre es ein Leichtes. Doch diesmal haben wir kein Hilfsmittel zur Hand. Ausser unserem Kopf. Und den setzten wir jetzt gezielt ein.
Zunächst müssen wir einmal ermitteln auf welcher Partition GRUB installiert ist. Ein Rückerinnern an die einzelnen Schritte der Installation unseres Betriebssystems wäre jetzt nicht nur vorteilhaft; es könnte uns auch ein klein wenig Arbeit ersparen.
Doch in unserem Beispiel gehören wir ausnahmsweise einmal zu "den Vergesslichen".
Also lassen wir uns als erstes die vorhandenen Partitionen auf unserer Festplatte anzeigen. Wie gehen wir vor?
Im Monitor auf der Befehlszeile grub rescue> ... geben wir folgenden Befehl mit Enter ein:
Als Output könnten wir vom Betriebssystem etwa solche Angaben erhalten: (hda,1) (hda,2) (hda,3) (hda,4) (hda,5) ... Was sagt uns das?
Erläuterung
(hda,1) bedeutet: 1. Festplatte, Partition 1.
(hda,2) bedeutet: 1. Festplatte, Partition 2.
(hda,3) bedeutet: 1. Festplatte, Partition 3.
(hda,4) bedeutet: 1. Festplatte, Partition 4.
(hda,5) bedeutet: 1. Festplatte, Partition 5.
Easy, oder?
(hdb,1) würde bedeuten: nur als weiteres Beispiel: 2. Festplatte, Partition 1. Und (hdb,2) bedeutete dann: 2. Festplatte, Partition 2.
Kehren wir nun wieder zu unserem Beispiel zurück. Indem wir im nächsten Schritt prüfen müssen, auf welche Partition wir Zugriff erhalten können. Da heisst es dann "Probieren geht über Studieren". Weil, wir tatsächlich zunächst einmal alle angezeigten Partitionen prüfen. Denn wir wissen ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche Partition uns einen Zugriff gestattet. Probieren wir also solange bis wir sie gefunden haben. Wie gehen wir vor?
Im Monitor auf der nächsten Befehlszeile grub rescue> ... geben wir folgenden Befehl mit Enter ein:
Output könnte dann lauten: "unknown file system" oder "bad file name". War wohl nichts. Pech gehabt! Weiter probieren!!
Um in unserem Beispiel das Suchen zu verkürzen, sei nun angenommen, dass (hda,2) unsere Partition ist, auf die wir Zugriff erhalten.
Output auf grub rescue> in der Befehlszeile könnte dann so oder ähnlich aussehen:
.. ... /boot, /media, /home, /usr, /var
Nun befinden wir uns auf dem richtigen Weg.
Um nun die Partition (hda,2) für GRUB nutzen zu können müssen wir folgende Anweisung eintippen:
Im Monitor auf der nächsten Befehlszeile grub rescue> ... geben wir folgenden Befehl mit Enter ein:
grub rescue> set prefix=(hda,2)/boot/grub
Anschliessend und danach mit Enter auf der nächsten Befehlszeile von grub rescue>
grub rescue>set root=hda,2
Als weiterer Schritt fehlt uns nun noch das Modul von Linux zu laden. Das machen wir so:
Im Monitor auf der nächsten Befehlszeile grub rescue> ... geben wir folgenden Befehl mit Enter ein:
grub rescue>insmod (hda,2)/boot/grub/linux.mod
... und starten anschliessend GRUB im normalen Modus mit:
Oha, es regt sich was! Unser Bemühen war also nicht umsonst. Denn unser Betriebssystem wurde ganz "normal" gebootet.
Obwohl..., halten wir inne, es so normal ja nun auch nicht war. Doch wir sind froh darüber an diesem Punkt angelangt zu sein.
Damit beim nächsten Hochfahren unser Rechner normal startet, installieren wir vorsichtshalber GRUB neu.
Hierzu öffnen wir unser Terminal mit Administratorrechten:
Beachte
Die Zahl hinter Filesystem wird weggelassen.
sudo grub-install /dev/sda
... und brauchen jetzt nur noch die Konfiguration von GRUB zu aktualisieren:
Nachwort
Die eingangs erwähnten Output-Daten können von User zu User unterschiedlich ausfallen. Von einer Gewähr wird daher abgesehen.
Dennoch: Es hat mit Linux Mint Maya 13 LTS bestens funktioniert. Und müsste es auch unter Ubuntu 12.04 LTS.
Quelle: Minthouse, Ein gemütliches Linux-Forum
|
|
|
|
|
Gehe zum Forum:
aktuelle Zeit: So Nov 24 22:03:09 CET 2024
Insgesamt benötigte Zeit, um die Seite zu erzeugen: 0.00351 Sekunden
|