LFS 6.7 oder wie man selbere eine eigene Linux-Distribution erstellt [Beitrag #110] |
Mo, 20 September 2010 12:36 |
|
Na'vi
Beiträge: 422 Registriert: März 2010
|
Senior Member |
|
|
Linux From Scratch (LFS) stellt weniger eine Distribution als vielmehr eine Anleitung zur Erstellung eines GNU/Linux-Systems aus den Quellen in Form eines Dokuments. Das Buch zeigt in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man ein Linux-System einzig auf der Basis von Quellpaketen erstellt, und möchte so einen tiefen Einblick in den Aufbau und die Abläufe des Betriebssystems vermitteln. Des weiteren vermittelt LFS viele nötige Kenntnisse, um ein Linux-System an ganz verschiedene Anforderungen, wie zum Beispiel im Embedded-Bereich, anzupassen.
Die Installation des Systems ist dementsprechend auch mit relativ viel Aufwand und Zeit verbunden. Alle Quellen des Systems müssen manuell heruntergeladen und anhand der Anleitung übersetzt werden. Der Hauptvorteil von Linux From Scratch liegt dabei im Erlernen der Funktionsweise des Linux-Systems. Gleiches gilt für die Konfiguration. Der Nachteil ist auch hier der hohe Aufwand, den man investieren muss, um ein lauffähiges System zu erhalten. Die Anpassung an eigene Bedürfnisse und die Verwendung von neuen Programmen erfordert zusätzliche Arbeit. Obwohl der Anwender nach dem Durcharbeiten des Buches ein vollständig laufendes Linux-Betriebssystem erhält, versteht sich LFS deshalb nicht als eigenständige Linux-Distribution. Vielmehr liefert LFS das Rezept, um darauf aufbauend z.B. eine eigene Linux-Distribution zu entwickeln.
Verglichen mit der Vorgängerversion 6.6 wurden viele der eingesetzten Quellpakete auf einen aktuellen Stand gebracht. Der Kernel liegt in Version 2.6.35.4, GCC in Version 4.5.1 und die Glibc als 2.12.1 bei. Darüber hinaus wurden etliche Fehler behoben. Eine vollständige Auflistung der Änderungen gibt das Changelog.
Linux From Scratch 6.7 kann entweder Online angesehen oder vom Server des Projektes in zahlreichen Formaten heruntergeladen werden. Zur Auswahl stehen unter anderem HTML oder PDF. Ferner bietet das Team bereits erzeugte Boot-Scripte und udev-Regeln zum Bezug an.
Quelle: Pro-Linux
|
|
|