Schweizer Linux-Rechner ab dem 10. September verfügbar [Beitrag #1115] |
Fr, 06 September 2013 14:37 |
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Why Open Computing hat sich auf die Fahne geschrieben, den Schweizer Markt mit langlebigen Ubuntu-Rechnern zu versorgen. Die ersten Geräte sind ab dem 10. September verfügbar.
Mitte Juli wurde das Westschweizer Unternehmen Why Open Computing gegründet, mit dem Ziel, hierzulande einen Desktop-PC und ein Laptop mit Ubuntu-Betriebssystem zu verkaufen (Swiss IT Magazine berichtete). Nun meldet das Unternehmen, dass ab dem 10. September die ersten Linux-Rechner verfügbar sein werden. Konkret wird Why 500 Laptops und hundert Desktops zum Verkauf anbieten. Das Volumen der nächsten Serie hänge vom Erfolg der Verkäufe im September ab, wie es in der Mitteilung heisst.
Für den Support der Geräte sorgt derweil ein Netz von über 110 Fachgeschäften sowie die mehrsprachige Plattform Swisslinux.org, auf welcher den Usern ein speziell für Why eingerichtetes Wiki und Forum zur Verfügung steht.
Schweizer Linux-Rechner
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Aw: Schweizer Linux-Rechner ab dem 10. September verfügbar [Beitrag #1207 ist eine Antwort auf Beitrag #1136] |
Fr, 20 September 2013 18:50 |
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capthilts
Beiträge: 146 Registriert: September 2013
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Senior Member |
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Habe mich im Sommer mit François Marthaler per Email kurz über diese Initiative unterhalten und finde es auch eine sehr positive Sache, dass wir in der Schweiz nun auch direkt zu Linux-Computern kommen, ohne über Windows-Lizenzen gehen zu müssen oder unsere PCs selber zusammenzubasteln. Für diejenigen, die mit Anbietern wie System76 schon vertraut sind und ihre Computer massgeschneidert haben wollen, wird whyopencomputing ab 10'000 Computern pro Jahr die Produktion von Holland in die Schweiz verlegen, was es den Kunden ermöglichen wird, die Hardware ihrer Linux-Maschinen zu optimieren (Zitat Marthaler: "[...] pour l'heure, les machines sont assemblées en Hollande par lots uniformes de 500. A partir de 10'000 machines par an, nous pourrons les assembler en Suisse et faire du sur-mesure.").
Dennoch bin ich bei dem ganzen Unnterfangen ein wenig skeptisch, was aber nichts mit den GNU/Linux/BSD etc Enthusiasten da draussen zu tun hat, sondern viel mehr mit den Leuten, die von der Sache wenig Ahnung haben und den grössten Teil an potentiellen Kunden ausmachen: Erstens sieht das Laptop-Modell von whyopencomputing nicht besonders attraktiv aus, was für eine Masse, die Jahrelang von Apple mit der Wichtigkeit von Ästhetik und Computern indoktriniert wurde, wahrscheinlich nicht zum Kauf animiert. Zweitens denke ich, dass die Wahl von Ubuntu nicht wirklich die beste war. Klar orientiert man sich hier an Anbietern wie System76, aber deren Kundschaft ist im Schnitt sicherlich mehr "tech-savy" als die Kunden, die Marthaler anzusprechen versucht. Das will heissen, dass Kunden von System76 einen Computer bei der Firma in erster Linie kaufen, weil sie wissen, dass die Hardware auch andere Distros perfekt unterstützt.
Das bringt mich zu den Alternativen von Ubuntu: generell erscheint es mir sinnvoller eine Distro zu wählen, die ein anderes Desktop als Unity verwendet, weil die meisten Leute kommen aus der Windowswelt und demnach ist der Wechsel schon etwas krass. Lightweight Desktops sehen auf Anhieb zwar nicht besonders attraktiv aus, aber im Gegensatz zum Aussehen von der Hardware kann man bei der Software ja auf ewig an der Ästhetik basteln. XFCE oder LXDE können sehr cool aussehen und vom Workflow her funktionieren sie perfekt zum Windows-Umstieg (Menü ist am richtigen Ort etc.).
KDE wäre mein Desktop of choice (wie in einem anderen Thread angedeudet bin ich selbst KDE-User, also voreingenommen hier). KDE bietet unangefochten die besten Tweak-Möglichkeiten und kann so einerseits einem Windows-Desktop vom Aussehen und von der Benutzung her sehr nahe kommen. Dieses Experiment wurde mit Freunden und Verwandten getestet - Übergang nahtlos! (Mutter benutzt seit 1 Jahr ArchLinux mit KDE Desktop) Allerdings hat das Desktop noch ein Image-Problem, da einige immer noch von afänglichen Schwierigkeiten mit der 4er Serie, sowe Nepomuk und Akonadi traumatisiert sind (rest assured, KDE läuft heutzutage auf alter wie neuer Hardware einwandfrei!)
Gnome bzw. Gnome-Shell gefällt mir auch aber vom Workflow her würde ich darauf verzichten - speziell wenn man neue User an Land ziehen will. Auf jeden Fall müssten natürlich nicht die Kunden tweaken: mit ein paar motivierten und kompetenten Mitarbeitern könnte man "du sur-mesure" auch auf dem Desktop bieten, ohne dabei die Kunden mit der schier immensen Auswahl zu vergraulen.
Was die Distro angeht, wieso nicht das Desktop der Wahl unter Ubuntu installieren? Lässt sich diskutieren...ich würds allerdings nicht machen Die Frage hier müsste man wohl eher nach dem Model in Angriff nehmen: cyclical short (6-18 Monate), cyclical LTS (3-5 Jahre) oder rolling.
Ich wünsche Marthaler und CO. viel Erfolg, bleibe aber trotzdem skeptisch: Bis jetzt ist die "Marketingabteilung" der Gnu/Linux-Fraktion immer noch geschlossen
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Aw: Schweizer Linux-Rechner ab dem 10. September verfügbar [Beitrag #1214 ist eine Antwort auf Beitrag #1212] |
Sa, 21 September 2013 11:32 |
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capthilts
Beiträge: 146 Registriert: September 2013
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Senior Member |
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Ich zitiere mich mal selbst vom obigen Beitrag (#1207):
capthilts schrieb am Fr, 20 September 2013 18:50Was die Distro angeht, wieso nicht das Desktop der Wahl unter Ubuntu installieren? Lässt sich diskutieren...ich würds allerdings nicht machen
Aber da du das jetzt doch mal erwähnt hast, hier mal einen Grund wieso nicht: Je nachdem, wie die Implementierung gehandhabt wird, kann das Benutzererlebnis ziemlich hinken, will heissen - ein bestimmtes Desktop unter einer bestimmten Distro wird nicht immer gleich gut implementiert. So hatte ich z.B. meine ersten Erfahrungen mit KDE unter Linux Mint gesammelt - das war allerdings so enorm schlecht, dass ich zuerst fälschicherweise dachte, das Desktop sei unbrauchbar. PCLinuxOS und Debian hingegen waren eine sehr positive Überraschung und die Sorgen unter Mint waren weg. Was Ubuntu betrifft, so steht Unity klar im Zentrum (was Canonical mit ihrer Beziehung zu Kubuntu klar gemacht haben). Hier stellt sich mir dann die Frage: Wenn nicht Unity, wieso nicht eine Distro, die eine bessere Implementation von einem alternativen Desktop anbietet?
Zugegebenermassen bin ich nicht der grösste Fürsprecher von Ubuntu, was allerdings nichts damit zu tun hat, dass ich etwas gegen die Distro habe! Ich finde es eine wichtige Distro, die vorallem Desktop-Linux Feuer unterm Hintern macht - wovon schlussendlich alle profitieren können (z.B. ihre Aktion mit Mir scheint dem Wayland-Projekt ziemlich eine Motivationsspritze gegeben zu haben; wobei das Statememt allerdings mit vorsicht zu geniessen sei ) Allerdings bin ich der Meinung, dass vor allem Neueinsteiger heutzutage mit anderen Distributionen besser bedient sind als mit Ubuntu. D.h., in der Desktopsphäre - was mobile Platformem angeht, kann ich es kaum erwarten, Ubuntu Touch als tägliches OS auszuprobieren.
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Aw: Schweizer Linux-Rechner ab dem 10. September verfügbar [Beitrag #2379 ist eine Antwort auf Beitrag #2375] |
Mi, 08 April 2015 11:01 |
werner
Beiträge: 22 Registriert: Januar 2015
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Junior Member |
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Darin bin ich mit Dir absolut einverstanden.
Hinter meiner Ueberlegung stehen Erfahrungen, dass Linux-Neulinge oder auch sporadische User (und das wird ein Teil der Kundschaft sein) eine möglichst einfache Installation bezw. Desktop-Umgebung haben möchten. Ubuntu-Mate (wie auch Linux Mint bisher) haben sich als besonders geeignet und beliebt erwiesen.
Das Beste bei allem: Mit Linux kann schlussendlich jeder das bekommen, was ihm gefällt und was ihm dient.
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