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openSUSE 11.4 [Beitrag #174] Fr, 11 März 2011 12:26
Na'vi ist gerade offline  Na'vi
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Fast neun Monate nach der Freigabe von OpenSuse 11.3 steht mit OpenSuse 11.4 die nächste stabile Version der Linux-Distribution zur Verfügung. Neben zahlreichen neuen Applikationsversionen bringt das aktuelle OpenSuse unter anderem Verbesserungen in der Paketverwaltung, die Entfernung von HAL und eine einfachere Konfiguration.

OpenSuse 11.4 bringt zahlreiche Neuerungen sowie Aktualisierungen von über tausend Anwendungen. Die Distribution basiert auf dem Kernel 2.6.37.1, glibc 2.11.3 und gcc 4.5. Zudem enthält das Paket zahlreiche aktuelle Softwarepakete wie Firefox 4.0 Beta, Thunderbird 3.1.7, das Büro-Paket LibreOffice 3.3.0.3, das anstelle des OpenOffice.org ausgeliefert wird, sowie zahlreiche Multimedia-Anwendungen. Als Desktop-Umgebungen bietet das Produkt unter anderem auch LXDE 0.5 und Xfce 4.8 zur Auswahl an.


Die Standardoberfläche stellt weiterhin KDE SC dar, das nun in der Version 4.6 enthalten ist. Die neueste Version 4.6.1 hat es zwar noch nicht in die Distribution geschafft, es ist allerdings davon auszugehen, dass sie per Update nachgereicht wird. Zu den Neuerungen der Umgebung gehören Aktualisierungen von KDE workspaces. Die Desktop-Oberfläche von KDE bietet in der neuen Version ein Neudesign der Aktivitäten. Die Energieverwaltung wurde zudem neu geschrieben und hat jetzt nur noch ein Zehntel des ursprünglichen Code-Umfangs. Der Code wurde modularisiert und kann nun mit Plugins erweitert werden. Zudem wurde der Window- und Compositing-Manager KWin optimiert und kann jetzt mehr Funktionalität der Grafiktreiber nutzen. Benachrichtigungen von Programmen, die bisher bei der Taskleiste eingeblendet wurden, können nun an eine beliebige Stelle verschoben werden. GTK-Anwendungen passen optisch dank eines neu geschriebenen Oxygen-GTK-Themes noch besser in die KDE-Umgebung.

Die aktuelle Version von OpenSuse liefert GNOME in der Version 2.32.1. Die Umgebung enthält eine neue Farbverwaltung und Unterstützung von UPnP. Gnome-speech wird durch opentts ersetzt, einen Fork von Speech Dispatcher. Die Bildschirmtastatur gok wird durch Caribou ersetzt. Neu sind außerdem vor allem der Composite-Window-Manager Mutter und Rygel. Darüber hinaus unterstützt der Dokumentenbetrachter Evince das Hinzufügen von neuen Anmerkungen und SyncTex. Das Instant-Messaging-Programm Empathy kann zudem nach Kontakten suchen, die gerade online sind, Kontakte über Metakontakte miteinander verknüpfen, das Loggen auf Wunsch abschalten, geschlossene Tabs wieder öffnen, IRC-Konten mit dem Konten-Assistent konfigurieren und einiges mehr. Der Dateimanager Nautilus bietet jetzt einen Dialog zum Lösen von Konflikten beim Kopieren oder Verschieben von Dateien und zeigt mehr Informationen zu gelöschten Dateien samt Button zum direkten Wiederherstellen an. Zudem haben die Entwickler den Mailer Evolution beschleunigt. Der Standard-Bildbetrachter in OpenSuse 11.4 ist F-Spot 0.8.2. Ferner enthält das Paket auch Rhythmbox 0.13.3 »Country Rain« und Banshee 1.9.3, eine Entwicklerversion, die laut Aussagen des OpenSuse-Teams sehr solide funktioniert und nahe an einer stabilen Version ist. Mit von der Partie in OpenSuse 11.4 ist auch eine Betaversion von GNOME 3.

Eine der weiteren Neuerungen von OpenSuse 11.4 stellt WebYaST dar. Das webbasierte Administrationswerkzeug bietet, ähnlich wie die anderen YaST-Varianten, eine Schnittstelle zur Konfiguration des Systems. Entgegen der regulären YaST-Module beinhaltet es allerdings eine teilweise andere Codebasis und kann deshalb von der Funktionalität von Gtk+ oder Qt-YaST abweichen.


Des Weiteren wurde Zypper um neue Funktionen erweitert. So setzt der Paketmanager in OpenSuse 11.4 MultiCurl ein und unterstützt das Zsync-Protokoll, bei dem nur aktualisierte Teile des betroffenen Paketes heruntergeladen werden müssen. Darüber hinaus kann das Tool nun auch mehrere Dateien parallel herunterladen. Die Ersetzung des alten MediaAria-Backends hat ferner zu Folge, dass libzypp, zypper und YaST nun besser mit Proxies klarkommen und unter anderem HTTP BASIC Passwort-Unterstützung bieten.

In OpenSuse 11.4 entfernte das Team nun auch HAL und ersetzte es durch Udev, Udisks und Upower. Zudem führt OpenSuse mit Tumbleweed ein »Rolling Release Management« ein. Sofern Tumbleweed aktiviert wurde, werden ab sofort alle Anwendungen immer auf den neuesten stabilen Stand gehalten. Damit verspricht der Hersteller, dass fortan nicht mehr die Notwendigkeit einer Neuinstallation besteht.


OpenSUSE 11.4 ist als DVD-Image, KDE-Live-CD und Gnome-Live-CD für 32- und 64-Bit-Architekturen sowie als Netzwerkinstallation verfügbar. Bei den Images handelt es sich um Hybrid-Images, welche sich zum einen auf DVDs oder CDs brennen, zum anderen einfach mittels dd unkompliziert auf USB-Medien übertragen lassen.

Zudem steht das Paket auch in Form einer käuflichen Box zur Verfügung. Das von der open-slx GmbH vertriebene Produkt wird für 32- und 64-Bit-Systeme auf einem Medium ausgeliefert und erkennt automatisch die Architektur. Zudem enthält die Box, im Gegensatz zur freien Variante, neben freien auch proprietäre Treiber und kommerzielle Applikationen sowie Demo-Anwendungen. open-slx bietet Installationssupport, der Anwender dabei unterstützt, OpenSuse zu installieren. Der Support wird als E-Mail-Support und Telefonsupport angeboten. Darüber hat der Hersteller eine eigene Plattform mit Support- und Informationsangeboten speziell für openSUSE-Anwender gestartet. Die Darstellung der Inhalte wurde speziell auf deutschsprachige Anwender ausgerichtet.

Quelle: Pro-Linux
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