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Canonical übernimmt Pflege von Linux 3.5 [Beitrag #611] Do, 15 November 2012 12:53
Na'vi ist gerade offline  Na'vi
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Das Kernel-Team von Canonical will für Updates von Linux 3.5 bis zum März 2014 sorgen. Nach derzeitigem Stand werden die aktualisierten Kernel-Versionen aber nicht auf kernel.org zu finden sein, sondern nur bei Canonical selbst.

Die Ubuntu-Entwickler hatten sich dafür entschieden, Linux 3.5 als Kernel in Ubuntu 12.10 einzusetzen. Keine andere größere Linux-Distribution, auch nicht diejenigen, die im gleichen Zeitraum eine neue Version veröffentlichten, setzten auf diese Kernel-Version. Nun wird Linux 3.5 aber nicht mehr offiziell unterstützt; der letzte Patch auf kernel.org liegt einen Monat zurück, aber weitere sind nicht geplant. Allen Benutzern von Linux 3.5 wird ein Update auf 3.6 empfohlen.

Canonical will allerdings seine Kernel-Version für Ubuntu 12.10 stabil halten und nicht auf Version 3.6 aktualisieren. Herton Ronaldo Krzesinski hat daher auf der Linux-Kernel-Mailingliste angekündigt, dass das Kernel-Team von Canonical die weitere Pflege von Linux 3.5 übernehmen wird. Krzesinski bezeichnet sich selbst als den hauptsächlich Zuständigen für diese Arbeit. Canonical hat eine Wiki-Seite zu den Kerneln mit verlängertem Support angelegt.

Canonical plant, den Kernel 3.5 bis März 2014 zu unterstützen; im Gegensatz dazu wird für Ubuntu 12.10 ein Support-Zeitraum von zwei Jahren, also bis Oktober 2014, angegeben. Dies würde bedeuten, dass im letzten halben Jahr der Lebensdauer von Ubuntu 12.10 keine Kernel-Updates mehr vorgenommen werden.

Die Arbeitsweise bei der Pflege des Kernels soll weitgehend identisch sein mit dem Vorgehen von Greg Kroah-Hartman und anderen Entwicklern mit anderen langfristig unterstützten Versionen. Allerdings wartet Canonical den Kernel nicht im offiziellen Repositorium von kernel.org, sondern auf eigenen Systemen und erzeugt damit effektiv einen Fork von Linux 3.5.7, der letzten offiziellen Version. Die Versionen sollen mit 3.5.7-ext.<release-nummer> bezeichnet werden, was die dreistellige Versionsnummer konstant hält.

Auf die Frage, warum Canonical nicht im offiziellen Kernel-Repositorium arbeitet und den nachfolgenden Versionen die Nummern 3.5.8, 3.5.9 usw. gibt, antwortete Krzesinski, dass Canonical das bereits mit Version 3.2 versuchte, aber von den Kernel-Entwicklern nicht die Erlaubnis erhielt. Schließlich übernahm Ben Hutchings von Debian die Pflege von Linux 3.2, dieser durfte allerdings das offizielle Repositorium nutzen und pflegt den Kernel, der aktuell Version 3.2.33 erreicht hat, auch weiterhin. Sollte sich inzwischen etwas geändert haben und Canonical die Erlaubnis erhalten, wäre auch Krzesinski offen, das offizielle Repositorium zu nutzen.

Quelle: Pro-Linux
 
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