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Debian 7.0 [Beitrag #904] Mo, 06 Mai 2013 12:40 Zum vorherigen Beitrag gehen
Na'vi ist gerade offline  Na'vi
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Nach 27 Monaten intensiver Entwicklungsarbeit hat das Debian Projekt Debian 7.0 »Wheezy« veröffentlicht.

Eine der größten Neuerungen ist die Multiarch-Unterstützung, die eines der Hauptziele für die Veröffentlichung von »Wheezy« war. Sie erlaubt es Benutzern, Pakete unterschiedlicher Architekturen auf einem System zu installieren, wobei sämtliche Abhängigkeiten automatisch aufgelöst werden.

Der Installationsprozess wurde erheblich verbessert: Debian kann nun mit Hilfe von Sprachsynthese installiert werden, was vor allem sehbehinderten Personen entgegen kommt, die keine Braille-Zeile benutzen. Die Sprachsynthese ist in mehr als einem Dutzend Sprachen verfügbar. Außerdem unterstützt Debian erstmals die Installation und den Betrieb auf 64-Bit-PCs mit UEFI (amd64), allerdings noch ohne »Secure Boot«.

Die Distribution enthält jetzt über 36.000 Pakete, die aus knapp 17.500 Quellpaketen erstellt wurden. Bedingt durch die außergewöhnlich lange, zehnmonatige Stabilisierungsperiode, in der alle Pakete eingefroren wurden, gibt es in Wheezy keine Pakete, die neuer als von Mitte 2012 sind. Dies kommt jedoch allen Benutzern zugute, die Stabilität und wenige, nur absolut notwendige Updates wünschen. Neuere Software lässt sich bei Bedarf über die offiziellen Backports-Repositorien, externe Repositorien, Pakete aus dem Entwicklungszweig von Debian oder andere Methoden auf das System holen.

Die Multimedia-Bibliothek ffmpeg wurde durch libav ersetzt, einem Fork von ffmpeg, der mehr Stabilität verspricht. Mehr noch, Debian verspricht, dass die Zeiten der verkrüppelten Multimedia-Unterstützung vorüber sind, und liefert alle frei verfügbaren Codecs im Main-Archiv mit.

Der Standard-Desktop von Debian 7.0 ist Gnome 3.4. Zahlreiche weitere Desktopumgebungen und Window-Manager stehen zur Verfügung, darunter KDE 4.8.4, Xfce 4.8 und LXDE. Eine Auswahl der angebotenen Pakete ist Apache 2.2.22, Asterisk 1.8.13.1, GIMP 2.8.2, GNU Compiler Collection 4.7.2, Icedove 10 (eine abgewandelte Version von Mozilla Thunderbird), Iceweasel 10 (eine abgewandelte Version von Mozilla Firefox), LibreOffice 3.5.4, MySQL 5.5.30, Nagios 3.4.1, OpenJDK 6b27 und 7u3, Perl 5.14.2, PHP 5.4.4, PostgreSQL 9.1, Python 2.7.3 und 3.2.3, Samba 3.6.6, Tomcat 6.0.35 und 7.0.28, Xen 4.1.4 und X.Org 7.7. Debian ist konform zur LSB 4.1 mit einer Ausnahme: Qt 3 ist nicht mehr enthalten.

Debian 7.0 bringt eine neue Architektur, armhf, und das System lässt sich auf verschiedenen ARM-basierten Geräten installieren, darunter Buffalo Linkstation LiveV3 (LS-CHL), Buffalo Linkstation Mini (LS-WSGL), Toshiba AC100, MX53 LOCO Board, OMAP4 Pandora und Genesi Efika MX Nettops und Smarttops. Die zweite neue Architektur in dieser Version ist s390x, eine 64-Bit-Portierung für IBM System z-Maschinen, die darauf abzielt, s390 abzulösen.

Die Verbesserung der Qualität der Pakete war ein Veröffentlichungsziel, und die Startgeschwindigkeit des Systems wurde erhöht. Die Distribution unterstützt IPv6 vollständig und das Standard-Dateisystem ist nun ext4 statt ext3. Btrfs kann verwendet werden, wenn eine separate /boot-Partition angelegt wird. Netzwerk-Blockgeräte werden jetzt unterstützt. Das abhängigkeits-basierte Booten ist jetzt ständig aktiviert. Debian 7.0 setzt weiter auf Sysvinit als Init-System, jedoch ist Systemd als Technologievorschau enthalten und kann zum Testen problemlos parallel zu Sysvinit installiert werden.

Debian 7.0 bringt auch verbesserte Unterstützung für VoIP, so soll SIP-Telefonie auch über Firewalls hinweg möglich sein. Dazu werden unter anderem reTurn server, repro SIP proxy und dlz-ldap-enum mitgeliefert. Im Bereich der Sicherheit wurde einiges getan. Zweifaktor-Authentifikations-Tokens mittels Open Authentication (OATH), OpenID 2.0 via SimpleID und AppArmor werden unterstützt.

Auch für die Cloud ist Debian 7.0 bereit. Es enthält sowohl die OpenStack-Suite als auch die Xen-Cloud-Platform (XCP); diese erlauben dem Benutzer, eine eigene Cloud-Infrastruktur zu erstellen. Debian-Images werden auch auf den maßgeblichen öffentlichen Cloud-Plattformen angeboten, inklusive Amazon EC2, Windows Azure und Google Compute Engine.

In den beiden FreeBSD-Varianten von Debian wurde der Kernel auf Version 8.3 aktualisiert, und Version 9.0 wird als Option angeboten. Das Dateisystem ZFS wird wieder unterstützt und ZFS-Pools lassen sich umfassend verwalten.

Der Kernel ist in den Linux-Varianten von Debian 7.0 Linux 3.2. Wo es für die Unterstützung neuer Hardware nötig ist, wurden allerdings Treiber aus neueren Kernel-Versionen zurückportiert. In der aktuellen Version kamen viele Treiber hinzu, darunter Netzwerk-, WLAN-, USB- und Festplatten-Controller-Treiber. Weitere Einzelheiten enthalten die umfangreichen Anmerkungen zur Veröffentlichung.

Debian 7.0 enthält über 70 Übersetzungen und ist für 32- und 64-Bit-Architekturen sowie eine Reihe verschiedener Plattformen wie Intel, ARM, Sparc oder MIPS verfügbar. Anwender, die bereits Debian Squeeze einsetzen, können ihr System mittels APT aktualisieren.

Quelle: Pro-Linux
 
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